NEXUS PLEXUS
Holzkonstruktion, Kleinplastiken, Video 12:38 min, Animation, Sound
2024
Das Holzobjekt, das durch die ausgeschnitzten Linien, Bleistiftzeichnungen und Anordnung von Linien und Symbolen wie ein Spielbrett anmutet, wird von einer Vielzahl von Kleinplastiken besiedelt. Die Linien und Symbole repräsentieren die Knotenpunkte eines Netzwerks, mit denen die Objekte als Verkörperungen verschiedener Archetypen und Bewusstseinszuständen in symbolische Interaktion treten und verschiedene Prozesse des Bewusstseins abbilden.
Das Video zeigt verschiedene Sequenzen, darunter performative Elemente, sowie 2D- und 3D-Animationen, die sich zu einer collageartigen Komposition verbinden. Diese wird von analogen Synthesizer-Kompositionen und gesprochenem Text begleitet.
NEXUS PLEXUS spielt zum Einen mit Simulationstheorien, wie die des Physikers Thomas Campbell, die besagt, dass wir Avatare in einer von einem höheren Bewusstsein geschaffenen Realität seien, und zeigt zum Anderen verschiedene, an Rituale oder Spiele erinnernde Handlungen als Möglichkeit, sich in dieser Welt zu verankern bzw. um Kontakt zu einer anderen, inneren Welt aufzunehmen.
Die Arbeit reflektiert wie Zeitschichten, Bewusstseinszustände und symbolische Realitäten an einem Ort aufeinandertreffen können, sich überlagern und verdichten. Der Ort wird dabei nicht als statischer Raum begriffen, sondern als Knotenpunkt, als dynamisches Geflecht von Bedeutungen, Interaktionen und Transformationen innerhalb eines nicht linearen Zeitgeschehens. Ein Ort der Zeitlosigkeit, an welchem Strategien zur Erschließung und Besetzung, als auch Neuordnung entwickelt und weitergegeben werden. Es ist der Ort an dem der kreative Geist eine Heimat hat, der uns verbindet und in dessen Matrix sich Intention und Transformation zu einer Schleife verbinden.
NEXUS PLEXUS bewegt sich zwischen Wissenschaft, Magie und Science Fiction, und möchte die Betrachtenden einladen, spielerisch neue Perspektiven einzunehmen, was die Wahrnehmung unserer Realität betrifft.


Über Johanna Mangold und Sarah Huber

Johanna Mangold

Sarah Huber
Sarah Huber und Johanna Mangold beschäftigen sich in ihrer künstlerischen Kollaboration mit der Erforschung von Realitätsmodellen und Bewusstseinszuständen. Ihre Praxis verknüpft archetypische Symbole, rituelle Motive sowie Elemente aus Science Fiction und Popkultur mit wissenschaftlichen und theoretischen Paradigmen. Sie untersuchen, wie rituelle Handlungen die Konnektivität zwischen Menschen, anderen Lebewesen und der Erde beeinflussen und welche Effekte dies auf das menschliche Bewusstsein hat. Die Mechanismen der Psyche und die Dynamiken körperlicher Interaktionen sind dabei wesentliche Forschungsfelder.
Johanna Mangold (*1984 in Kempten) studierte von 2008 bis 2015 Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Prof. Cordula Güdemann und Prof. Rolf Bier. Von 2018 bis 2020 war sie Meisterschülerin im Weißenhof-Programm der Akademie bei Prof. Ricarda Roggan. Zeichnung, Textil- und Objektkunst gehören ebenso zu ihren künstlerischen Mitteln wie Sound, Video und Virtuelle Realität. Thematisch beschäftigt sie sich vordergründig mit Bereichen des Unbewussten, mit Traumbildern, dem Ergründen von Bewusstseinszuständen und Erinnerung, und der Konstruktion individueller Mythologien. Johanna Mangold lebt und arbeitet in Stuttgart und Ulm.
Sarah Huber (*1987 in Pforzheim) studierte von 2007 bis 2016 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2022 war sie Lehrbeauftragte an der ABK Stuttgart und ist seither in Feldern der Kunstvermittlung tätig. Die künstlerische Arbeit als Werkzeug, die eigene Realität zu befragen und die eigene Psyche zu kartografieren um wiederum die Beschaffenheit von Realität zu ergründen, ist wesentlich in ihren Überlegungen.
Die Medien wechseln zwischen Druckgrafik, Zeichnung, beschnitzten Holzplatten, objekthaften und installativen Momenten. Sarah Huber lebt und arbeitet in Stuttgart und Ludwigsburg.
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