Anyu – oder wie Stalin seine Nase verlor

Projektion auf Raumteile , 7:52 min

2016 / 2023

Anyu ist ein Film zwischen Animationsfilm, Exerimentalfilm und Animadoc. Er ist eine Annäherung an die Biographie der Mutter und Großmutter der Filmemacherin. Es wird dem Wesen der Erinnerung auf den Grund gegangen und dieses auf collagenhafte Weise visualisiert.

Vor langer, langer Zeit im Osten Europas werden durch die Folgen eines Aufstands gegen die Sowjet-Besatzung Mutter und Kind getrennt. Während die Mutter genötigt ist das Land in einer heimlichen Flucht zu verlassen, wird das Kind von einer Gruppe von Gänsen aufgezogen. Nach 5 Jahren macht sich das Kind auf den Weg um seine Mutter im Exil wiederzutreffen und ihr wie einer Fremden gegenüberzustehen. Anyu, meint “Mutter“ auf ungarisch und ist eine Geschichte über das Innenleben eines geflüchteten Kindes . Anyu ist auch eine Geschichte über die Schwierigkeit einer Mutter zwischen Familie und Revolution zu stehen und einem ganz anderen äußeren Druck ausgesetzt zu sein als ein Vater. Letzterer geht als Held nach Hause und erstere als Rabenmutter.

Filmstill

Über Lina Walde

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Lina Walde arbeitet an der Schnittstelle von experimenteller und angewandter Kunst.

Sie ist Animationsfilmerin und Illustratorin sowie Kuratorin für Kurzfilmvorführungen im City Kino Wedding. Sie arbeitet in den Bereichen Motion Design, Graphic Recording und Projection Mapping für Theaterstücke. Außerdem ist sie Musikerin und Soundkünstlerin. Sie unterrichtete Studierende in 2D-Animation und war als freie Dozentin an der UdK Berlin und der Kunsthochschule Weißensee tätig. Ihr aktueller Kurzfilm „Desert Critter“ (Wüstentier) läuft aktuell auf zahlreichen Filmfestivals weltweit. Sie studierte an der Kunsthochschule Kassel in den Klassen Animationsfilm und Virtuelle Realtitäten bei  Martina Bramkamp und Bjørn Melhus.