Liminal Beings

(Zwischenwesen)

Sitzbank, Teppich, Projektion, 11:44

2023

„Zwischenwesen“ ist ein experimenteller Kurzfilm, der in einer Game-Engine gedreht wurde. Zwischenwesen sind diejenigen, die sich nicht ohne weiteres in eine einzige Kategorie der Existenz einordnen lassen. Dieser Film wirft einen detaillierten Blick auf 11 verschiedene Häuser von Zwischenwesen, die zwischen zeitgenössischem Nomadentum und städtischer Wohnungslosigkeit existieren.

Heimat ist ein Konzept, das über die traditionelle Bedeutung einer physischen Behausung hinausgeht. Für Nomaden ist ein Zuhause eher ein bewohnbares Land als eine feste Konstruktion. Ein nomadisches Zuhause ist eher mit einem Gefühl von Mobilität und Freiheit verbunden als mit einer bestimmten Adresse oder einer Reihe von Besitztümern. Die heutigen Nomadengruppen haben sich eifrig auf die Moderne eingelassen. Diese „Techno-Nomaden“ nutzen die neuesten Geräte und Technologien, um sich mit sauberer Energie selbst zu versorgen und ihre Verbindung zur Außenwelt aufrechtzuerhalten, ohne ihren nomadischen Lebensstil aufzugeben. Da die Verstädterung und der wirtschaftliche Druck weiter zunehmen, wird die traditionelle Vorstellung von Heimat für viele Menschen immer schwieriger. Dies hat zu einer armutsbedingten Re-Nomadisierung von sesshaften Menschen geführt, insbesondere in hyperurbanisierten Gebieten. Viele „Re-Nomaden“ in städtischen Gebieten sind gezwungen, sich anzupassen und sich an Orten wie Parkplätzen, unter Brücken und zwischen Autobahnen frei zu bewegen.

film still

Über Shuree Sarantuya

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Shuree Sarantuya ist eine seit 2019 in Köln lebende Künstlerin und Aktivistin. Geboren und aufgewachsen ist sie in Ulaanbaatar, Mongolei. Nachdem sie ihren Bachelor mit Schwerpunkt Film und Rundfunk Regisseurin im Jahr 2016 an der mongolischen Staats Universität für Kunst und Kultur abgeschlossen hat, studiert sie zurzeit mediale Kunst an der Kunsthochschule für Medien Köln. Die meisten ihrer Arbeiten befassen sich mit ethnischen Minderheiten, den letzten Nomadenstämmen und indigenen Völkern in Nord-, Ost-, und Zentralasien. Ihre Arbeiten basieren dabei auf ausgiebigen Recherchen, die in eine experimentelle Praxis münden, in der sie diverse Medien einsetzt, um die ständige Umstellung/Migration eines Nomadenhaushalts auf einen sesshaften Lebensstil aufgrund der Anforderungen des gegenwärtigen kapitalistischen Systems darzustellen.